Ackerhummel

Von dieser Art überwintern nur die begatteten Jungköniginnen. Diese gründen jedes Jahr einen neuen Staat. Trotzdem ist die Ackerhummel (Bombus pascuorum) eine häufige Art und vom Flachland bis zu den Alpen anzutreffen.

Merkmale

Weibchen und Arbeiterinnen der Ackerhummel haben an den Hinterschienen hummeltypische Sammelkörbchen in denen sie den Pollen transportieren. Damit lassen sie sich auch im Feld von den Kuckuckshummeln und den Männchen unterscheiden. Wegen der starken Variabilität der Haarfärbung innerhalb der Hummelarten und den meist nur mit dem Binokular sichtbaren eindeutigen Unterscheidungsmerkmalen zwischen den Hummelarten, ist im Feld die Bestimmung bis zur Art jedoch nicht immer möglich.

Bei der Ackerhummel sind der Vorderkörper und die letzten beiden Segmente des Hinterleibs in der Regel gelblich bis rötlichbraun behaart. Die dazwischen liegenden ersten vier Hinterleibssegmente haben bis auf die hell behaarten Segmentränder eine dunkelgraue Behaarung. Insbesondere bei Hummelköniginnen und Arbeiterinnen kann die Länge stark variieren. Ackerhummelmännchen sind etwa 13 mm, Königinnen 15 bis 18 mm und Arbeiterinnen 9 bis 15 mm lang.

Flugzeit

Die Art bildet eine Generationen pro Jahr, wobei die überwinternden begatteten Jungköniginnen Ende März bis Anfang April aktiv werden. Danach wächst das Volk vorerst nur um Arbeiterinnen an. Im August schlüpft dann die nächste Generation Jungköniginnen und Männchen, worauf das Volk bis Ende Oktober langsam zugrunde geht.

Nistweise

Ackerhummeln sind sowohl Nestbauer als auch Nestbezieher. Sie nisten in Mäusenestern unter Moospolstern, in der Krautschicht, in Baumhöhlen, in Vogelnestern aber auch in Gebäuden oder in bereitgestellten Hummelnistkästen.

Nahrung und Nestproviant

Sowohl für den Pollen als auch für den Nektar werden viele Pflanzenfamilien besucht.

 

Text: Franziska Schmid
Photos: Albert Krebs

Fördermassnahmen

Damit sich Hummeln im Siedlungsgebiet wohl fühlen, ist ein ausreichendes Blütenangebot über die ganze Flugperiode unerlässlich. Bereits mit dem Blühenlassen des Weissklees im Rasen, mit Wicken, Hornklee, Flockenblumen oder Disteln aber auch mit Obstbäumen lassen sich Ackerhummeln fördern.

Als weit verbreitete, häufige Kulturfolgerin ist die Ackerhummel eine der ersten Bienenarten, die einen Garten besucht und beobachtet werden kann. Da die Art ausserdem leicht in Nistkästen gehalten werden kann, eignet sie sich speziell als Anschauungsbeispiel für die Umweltbildung.

Ackerhummelnest mit weissen Puppenkokons, braunen Larvenkammern und Vorratstöpfen.