Aufgrund der hierzulande zusehends ausgeräumten Landwirtschaftsgebiete ist der Vogel in der Schweiz selten geworden. BirdLife Schweiz versucht in Zusammenarbeit mit BirdLife Aargau dieser Entwicklung entgegenzuwirken.
Früher überall verbreitet, kommt der Neuntöter heute nur noch an mageren Standorten vor allem im Jura und in den höheren Alpenregionen vor. Im Mittelland gibt es im Kulturland nur noch vereinzelte Paare. Durch Zersiedlung und Meliorationen ab den sechziger Jahren wurden Hecken und Buschgruppen in grosser Zahl aus dem Kulturland entfernt und der Einsatz von Kunstdünger, Herbiziden und Pestiziden wurde intensiviert. Eines der vielen Alarmzeichen ist die Tatsache, dass sich der Bestand des Neuntöters in den letzten 30 Jahren halbiert hat. In einem Pilotprojekt von BirdLife Schweiz am Farnsberg (Basel-Landschaft, siehe Bild unten) wurden nun Massnahmen erarbeitet, welche die Bildung von neuen Neuntöter-Revieren begünstigen sollen.
Der Neuntöter ist ein guter Botschafter für die Ökologische Infrastruktur, die im Zentrum der Kampagne 2020-2024 von BirdLife Schweiz steht. Auch im Programm "Natur 2030" des Kantons Aargau ist die Ökologische Infrastruktur ein Schwerpunkt. 29 Prozent der Kantonsfläche müssten gemäss Berechnungen des Kantons naturnahe Flächen sein, um den Biodiversitätsverlust im Aargau endlich nachhaltig zu stoppen. Im Falle des Neuntöters könnte eine verbesserte Ökologische Infrastruktur beispielsweisen aus dornigen Hecken, offenen Bodenstreifen oder aber aus grösseren, sogenannten "Kombistrukturen" (Kombination aus verschiedenen Elementen, siehe PDF "Merkblatt Download" rechts) bestehen. BirdLife Aargau versucht mit den Aargauer Sektionen solche Kombistrukturen in die Landwirtschaftsflächen verschiedener Gemeinden zu integrieren.
Was kann für den Neuntöter getan werden?
Labiola ("Landwirtschaft - Biodiversität - Landschaft") hat ein Merkblatt erarbeitet um aufzuzeigen, mit welchen Strukturelementen der Neuntöter gefördert werden kann:
Milan-Artikel zum Neuntöter
Neuntöter & Wendehals
Neuntöter und Wendehals profitieren von ähnlichen Massnahmen. Deshalb wurde das bereits bestehende Wendehals-Projekt ausgeweitet, um Synergien für die beiden Arten zu schaffen: