Die Natur beginnt bestenfalls vor unseren Haustüren. Längst ist die Biodiversität in Teilen des urbanen Raumes grösser als in intensiv genutzten Agrarlandschaften.
Was können wir tun, um der Natur in Städten Raum zu geben, oder die wertvollen Übergänge vom Dorf ins Kulturland so artenreich wie möglich zu gestalten. Der Schwerpunkt aus dem Jahr 2016 beleuchtet einige Facetten des grossen Themas.
Biodiversität ist die Vielfalt des Lebens. Sie betrifft die Vielfalt der Arten und Gene ebenso wie diejenige der Lebensräume beziehungsweise Ökosysteme.
Ökosysteme und ihre Arten sind Voraussetzung für die Produktion von Gütern wie Trinkwasser, Nahrungsmitteln und Energie. Sie liefern Kleidungsfasern, Baumaterialien oder medizinische Wirkstoffe. Sie speichern CO2, bilden Schutz vor Erosion, Hochwasser und Lawinen.
Die genetische Vielfalt stellt die natürlichen Lebensgemeinschaften sicher und birgt die Grundstoffe für die Entwicklung neuer Produkte in der Landwirtschaft, Medizin oder Industrie.
Die Sauerstoffproduktion, die Aufrechterhaltung der Nährstoffkreisläufe oder des Wasserkreislaufs sind weitere grundlegende Leistungen, die gesunde Ökosysteme mit ihrer ganzen Biodiversität erbringen.
Die Natur aus dem Siedlungsraum auszuklammern würde neben dem direkten Verlust an Lebensräumen und Nutzen für Tier und Mensch auch eine weitere gravierende Trennung natürlicher Lebensräume bedeuten. Denn die Natur vor unseren Haustüren leistet auch durch ihre Vernetzung mit dem umliegenden Kulturland einen wichtigen Beitrag an den Erhalt an die Vielfalt.
BirdLife setzt sich in der Schweiz schon lange für die Biodiversität ein. BirdLife Schweiz arbeitet an der Biodiversitätsstrategie mit, die in unserem Land für den Erhalt der biologischen Vielfalt sorgen soll. - Bitte informieren Sie sich, was getan werden kann und seien Sie aktiv für den Erhalt der Biodiversität. Sie ist unsere Zukunft!
Hier finden Sie weitere Informationen:
BirdLife Schweiz: Biodiversität und Vielfalt im Siedlungsraum
Naturwissenschaftliche Hintergründe: Schweizer Forum für Biodiversität
Biodiversitätsstrategie des Bundes: BAFU (Bundesamt für Umwelt)
Erst wenige beispielhafte Projekte beziehen auch die Biodiversität beim Bau mit ein. Dabei gäbe es zahlreiche Möglichkeiten, Lebensräume oder Strukturen für Pflanzen
und Tiere anzulegen und dadurch den Siedlungsraum ökologisch aufzuwerten.
In dicht besiedelten Gegenden haben Kinder immer weniger Möglichkeiten, die Natur auf eigene Faust zu erkunden und zu entdecken. Eine naturnahe Schulumgebung bietet ihnen Naturerlebnisräume und trägt zu mehr Biodiversität im Siedlungsraum bei.
Gemeinden haben zahlreiche Möglichkeiten,
die Biodiversität zu fördern. Sie können ökologisch wertvolle Flächen sichern und verfügen über verschiedene Instrumente,
um die Lebensraumqualität privater und öffentlicher Grünflächen zu verbessern. Viele Behörden schöpfen ihre Möglichkeiten jedoch nicht aus.
Begrünungen von Gebäuden können dazu beitragen, den Verlust von Grünflächen als Lebensraum für Pflanzen und Tiere im Siedlungsgebiet teilweise auszugleichen. Während über den ökologischen Wert von
begrünten Fassaden nur wenig bekannt ist, zeigen Untersuchungen, dass Gründächer ein beträchtliches ökologisches Potenzial aufweisen.