Rheinsteg Rheinfelden

Die ursprüngliche Planung des Stegs sah eine Seilkonstruktion vor, die sich zu einer tödlichen Vogelfalle entwickelt hätte. Ausserdem hatte die Gemeinde das Projekt falsch ausgeschrieben.

Projektskizze © Miebach Ingenieurbüro

BirdLife Aargau machte als Kantonalsektion von BirdLife Schweiz vom Verbandsbeschwerderecht Gebrauch und reichte eine Einsprache gegen die geplante Seilkonstruktion am neuen Rheinsteg ein. Ausserdem richtete sich die Einsprache gegen das rechtlich nicht korrekte Verfahren: Die Gemeinde hatte es verpasst, das Projekt im Amtsblatt auszuschreiben. Glücklicherweise konnte die lokale Sektion reagieren und BirdLife erfuhr von den Seilen, die in diesem wichtigen Zugvogelgebiet zur tödlichen Falle geworden wären.

Schlussendlich doch nicht gebaut

Nach einem Gespräch mit der Vogelwarte und BirdLife im Jahr 2017 sah schliesslich auch die Gemeinde ein, dass die Seile deutlich markiert werden müssen, um sie vogelsicher zu konstruieren. Das Projekt wurde entsprechend angepasst sowie um ökologische Ersatzmassnahmen ergänzt. Da sich die Einsprache von BirdLife nur gegen die Konstruktion und nie gegen das Projekt an sich gerichtet hatte, hätte somit die Brücke aus unserer Sicht gebaut werden können. In einer Volksabstimmung von 2019 lehnte die Bevölkerung einen erneuten Baukredit aber ab, womit das Projekt versenkt wurde.

Ein Schwan, der sich an einer ähnlichen Konstruktion den Flügel gebrochen hat.

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