Eine Petition mit grosser Beteiligung - 3240 Unterschriften konnten in nur 2 Monaten gesammelt werden. Dies zeigt, dass die Anliegen der Natur in der Bevölkerung Unterstützung finden.
Zur Freude aller beteiligten Organisationen konnten im August 2015 die Unterschriftenbogen mit den Namen von 3240 Personen dem Präsidenten des Grossen Rates, Markus Dieth, überreicht werden.
Lanciert wurde die Petition von den Aargauer Umweltverbänden BirdLife, Fischereiverband, Jagdschutzverband, Pro Natura und WWF. Sie wurde nun im Rahmen der kantonalen Vernehmlassung „Programm Natur 2020 2. Etappe 2016-2020, Verpflichtungskredit“ eingereicht.
Über ein Drittel der Pflanzen- und Tierarten sind bedroht, unter anderem auch Aesche, Feldhase und Laubfrosch. Diese sind auf Naturschutzgelder angewiesen. In der Schweiz sind bereits 255 Arten ausgestorben, so auch der bis in die 1990er Jahre im Aargau brütende Rotkopfwürger (Bild rechts). Die Artenvielfalt im Siedlungsraum hat im Kanton Aargau zwischen 1996 und 2009 kontinuierlich abgenommen. Fast die Hälfte der Lebensraumtypen ist bedroht. 60% der Siedlungsflächen sind versiegelt. Mit der weiteren Bautätigkeit wird die Natur im Siedlungsgebiet weiter unter Druck kommen. Zudem bedrohen invasive Arten die Biodiversität.
Im Rahmen des Aargauer Sparpakets vom letzten Jahr wurde beim Auenschutzpark, bei den Wildtierkorridoren und beim Naturschutz im Wald viel gespart. Die intakte Natur und Landschaft, so wie revitalisierte Gewässer sind wichtige Standortfaktoren für die Attraktivität des Aargaus. Ohne gezielte Investitionen gehen diese Naturwerte verloren und mit ihnen eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten.
Expert/innen schätzen, dass in der Schweiz eine Verdoppelung der aktuellen Flächen wichtiger Lebensräume notwendig ist, um die Biodiversität und die Ökosystemleistungen zu erhalten. Das vom Regierungsrat vorgeschlagene Naturschutz-Programm Natur 2020 ist wichtig, doch es braucht deutlich mehr Mittel, um eine Trendwende beim Artenverlust herbeizuführen. Der Bund stellt für die Umsetzung des Aktionsplanes mehr Geld zur Verfügung, welches der Kanton nur abholen kann, wenn der Kredit aufgestockt wird.
Aus diesen Gründen fordern wir, den Verpflichtungskredit Natur 2020, 2. Etappe 2016-2020 von vorgesehenen 3 Millionen auf 6 Millionen Franken pro Jahr zu verdoppeln. 6 Millionen Franken entsprechen 0.12% des Kantonsbudgets. Dies sind rund Fr. 10.- pro Einwohner/in und Jahr.
Wir danken allen Teilnehmenden dafür, dass Sie in den letzten zwei Monaten der Natur Ihre Stimme gegeben haben.
Als Lebensgrundlage und als Heimat für Menschen, Tiere und Pflanzen in der Schweiz.
Für unsere Gesundheit und jene der Ökosysteme und Lebensräume auf der Erde.
Für die künftigen Generationen, damit auch sie auf die Ressourcen zurückgreifen können, die die Natur uns bietet, und eine vielfältige Schweiz und Welt erleben.
BirdLife setzt sich mit grossem Engagement dafür ein, dass die im Jahre 2010 in Nagoya, Japan von 191 Staaten getroffenen Vereinbarungen zum Erhalt der Biodiversität auch in der Schweiz umgesetzt werden. Im Rahmen der Biodiversitätsstrategie Schweiz sollen Massnahmen verabschiedet werden, die helfen, die vereinbarten Ziele zu erreichen.
Der Verlust der Biodiversität und die Verschlechterung der Ökosystemleistungen in der Schweiz sind gestoppt und die Biodiversität ist bei jeder sich bietenden Gelegenheit wiederhergestellt.
Die Schweiz hat ihren Beitrag zur Abwendung des globalen Biodiversitätsverlustes deutlich erhöht.
Biodiversitätsziele 2020: Biodiversität fördern – Lebensgrundlagen erhalten.
- Stellungnahme zur Anhörung Natur 2020,4. April 2015
- Lancierung Petition, 28. Mai 2015
- Einreichung Petition 18. August 2015
- Stellungnahme zu Botschaft des Regierungsrates Natur 2020, 24. August 2015
- Stellungnahme zum Budget 2016, Natur 2020, 28. August 2015