Besseren Schutz für den schwarz-gelben Nachtwanderer

Der Feuersalamander ist ein regelrechter Blickfänger unter den Lurchen. Wegen seiner versteckten Lebensweise und speziellen Ökologie fällt er aber leider bei Artenerhebungen und Schutzmassnahmen für Amphibien häufig durch die Maschen. BirdLife Aargau möchte dies mit dem mehrjährigen Feuersalamander-Projekt ändern.

Projektbanner © Alex von Engelberg

Anomalie unter den Amphibien

Die meisten Amphibien werden bei Kartierungen in ihren Laichgewässern erfasst, da dort oft mehrere Arten am selben Ort anzutreffen sind, sprich in Tümpeln, Teichen, Weihern und Seen. Feuersalamander grenzen sich dort jedoch ab. Sie bevorzugen praktisch ausschliesslich kleinere, fischfreie Fliessgewässer, wie z.B. stufige Waldbäche mit Kolken und Uferbuchten. Auch bei der Fortpflanzungsweise unterscheiden sie sich von vielen ihrer Artgenossen, denn sie bleiben mehrere Monate trächtig und gebären lebend. Ausserhalb der Phasen, in denen sie gebären, halten sie sich fast nur in ihren Landlebensräumen auf und sind meist nachtaktiv.

Bachlauf im Wald © Robin Hill 

All diese Faktoren erschweren eine qualitativ gleichwertig Erhebung relativ zu anderen Amphibien. Der Feuersalamander bedarf einer speziell für ihn ausgelegten Erfassungsweise. Zwar sind im Kanton Aargau Daten über sein Vorkommen vorhanden, jedoch stellenweise sehr lückenhaft. Nur dort wo Daten vorhanden sind, können effektive Massnahmen zum Schutz erarbeitet und umgesetzt werden. Aus diesem Grund hat BirdLife Aargau beschlossen, in Zusammenarbeit mit der Koordinationsstelle für Reptilien und Amphibienschutz Schweiz (karch) das mehrjährige Feuersalamander-Projekt ins Leben zu rufen.

Erste Projektstufe

Der Projektfokus von 2024 ist die Koordinierung eines kantonalen Monitorings der Larvengewässer des Feuersalamanders. BirdLife Aargau befindet sich als Dachverband von 113 im gesamten Kanton verteilten Sektionen in einer vorteilhaften Position. Wir besitzen eine grosse Reichweite um Personen zu mobilisieren und so auch Regionen im Kanton besser zu sondieren, in denen wenig Daten vorhanden sind.

Mögliche Larvengewässer im Aargau

Das Monitoring orientiert sich an einem standardisierten Modell, welches schweizweit angewendet wird um Larvengewässer des Feuersalamanders zu kartieren. Im Frühling sollen Ende April, Mitte Mai und anfang Juni insgesamt 3 Begehungen bei einem ausgewählten Gewässer vorgenommen werden. Dabei sollen jeweils immer bis zu einer Stunde Larven gesucht und gezählt werden. Die erfassten Daten werden dann direkt mit dem designierten Projektcode "BLAG_SASA" an die Datenbank der karch weitergeleitet, mittels des Portals webfauna.

Langzeitziele

Die drei weiteren Projektstufen sind wie folgt:

  • 2025 die Beseitigung von Fallen und Barrieren
  • 2026 die Aufwertung der Larvengewässer
  • 2027 die Aufwertung der Landlebensräume.

Bei den Umsetzungen von Schutzmassnahmen werden langfristige Wirkungskontrollen notwendig sein. Das heisst, es müssen kontinuierlich Daten erhoben werden. Deshalb ist der Auftakt des Projekts auch so wichtig, denn ein umfassendes Inventar des Vorkommens vom Feuersalamander erlaubt die beste Ausgangslage um zu überprüfen, ob die Schutzziele erreicht werden.

Feuersalamander © Jürgen Flächle

Anlässe

Am 27. Februar durften wir trotz der Abwesenheit Benedikt Schmidt's einen erfolgreichen Initialanlass durchführen. Zu dem konnte der Anlass mit Zoom übertragen und aufgezeichnet werden.

Die Präsentation finden Sie hier.

Aufzeichnung des Initialanlasses

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Trotz Regen und kurzfristigem Ausfall unserer Expertin Anita Weder, konnten wir am 20. April einen erfolgreichen Praxisanlass durchführen mit über 70 Teilnehmenden. Wir bedanken uns ganz herzlich bei unseren drei Salamander-Spezialist:innen, Monique Peters, Karin Feller und Roger Meier.

 

Interesse zum Mitmachen?

Sie sind interessiert am Projekt und möchten wissen, wie Sie beim Larven-Monitoring mithelfen können? Melden Sie sich bei unserer Geschäftsstelle und wir koordinieren gemeinsam mit einer lokalen Sektion eine Gebietszuteilung in Ihrer Nähe.

Kontakt zur Geschäftsstelle

Anleitung zum Larven-Monitoring

Protokollblatt

Weitere Lektüre

Mehr Informationen finden sie auch in einem aktuellen Milan Artikel.