Stockenrain/Wabrigholde (Hellikon)

Alles begann damit, dass der NSV Hellikon einen Eigentümer darauf aufmerksam gemacht hatte, dass einige der wertvollen Trockensteinmauern auf seinem Land sanierungsbedürftig seien. Einige Zeit ist vergangen und seit März 2020 ist das Gebiet nun ein Reservat in Besitz von BirdLife Aargau.

Blick über das Reservat in Hellikon © Kai Huovinen

Vielfalt am Hang

Das Reservat in Hellikon besteht zur Hälfte aus einer Magerwiese, welche durch Hecken und Trockensteinmauern gut strukturiert ist. Die andere Hälfte umfasst einen Lungenkraut-Buchenwald, welcher wiederum ein kleines, lichtes Föhrenwäldchen einschliesst. Aus botanischer Sicht muss vor allem die Berg-Aster (Aster amellus) hervorgestrichen werden, welche hier an den Waldrändern zu finden ist. Da sie im Spätsommer bis in den Herbst hinein blüht, ist sie ein wichtiger Farbtupfer für Schmetterlinge, welche sich auf die kalte Jahreszeit vorbereiten. Was die Förderung von Vogelarten anbelangt, so wird hier der Fokus auf den Grauspecht (Picus canus) gelegt werden.

Bewährte Bewirtschaftung

Im Reservat, welches auch dank der Mitfinanzierung durch den Naturfonds Salzgut erworben werden konnte, übernimmt der NSV Hellikon weiterhin die Pflege des einen Teils der Parzelle, ein Landwirt aus dem Dorf bewirtschaftet den anderen Teil. Bereits konnten auch erste grössere Aufwertungsmassnahmen umgesetzt werden. So wurde beipsielsweise der Waldrand buchtig gestuft und dabei Steinhaufen am Wiesenrand freigelegt, was den Übergang zwischen Wald und Wiese ökologisch deutlich aufwertet. Eine weitere (zukünftige) Massnahme betrifft die insgesamt rund vierzig Meter langen Trockensteinmauern, welche das Gebiet durchziehen. Diese bieten Moosen, Flechten und spezialisierten Pflanzenarten einen idealen Lebensraum. Um diesen Lebensraum zu erhalten, besteht an einigen Stellen jedoch Reparaturbedarf an diesem Kulturgut. Von der Instandhaltung der Steinmauern profitiert auch die Zauneidechse (Lacerta agilis), welche in dieser Landschaft ansässig ist.

Sanierung Trockensteinmauern

Das Gebiet Stockenrain/Wabrigholde ist ein ehemaliger Rebberg, die Überbleibsel an Trockenmauern der damaligen Terrassen zeugen noch davon. In einem laufenden, mehrjährigen Projekt werden die bestehenden Trockenmauern in Hellikon saniert und  stellenweise durch zusätzliche Mauern ergänzt. Eine erste Etappe konnte 2022 bereits abgeschlossen werden (siehe Bild oben). Ab 2024 folgt die zweite Etappe, welche die Sanierung zweier weiterer bestehender Mauern, sowie die Erstellung einer zusätzlichen Mauer entlang einer geeigneten Geländekante beinhalten soll.

Den Projektbeschrieb zu den anstehenden Trockenmauersanierungen in Hellikon finden Sie hier als PDF.

Das Reservat in den Medien

In der Neuen Fricktaler Zeitung ist Anfang 2021 ein Artikel zum neuen Reservat in Hellikon erschienen. Sie finden den Artikel hier (PDF).

Auch fricktal.info hat bereits über die Wabrigholde und anstehende Aufwertungsmassnahmen berichtet. Hier geht es zum PDF.

Zum Reservat Hellikon wurde auch in der verbandseigenen Zeitschrift Milan berichtet (4/2020). Hier gehts zum Artikel als PDF.

Die Berg-Aster

Die Berg-Aster (Aster amellus) wird 20-60 cm hoch, der Durchmesser der Blüten beträgt hingegen nur gerade 2-3 cm. Sie gedeiht besonders gut an sonnigen, kalkhaltigen Hängen und in lichten Wäldern, Bedingungen also, welche in Hellikon vorhanden sind. Ausser dem Jura - dem Hauptverbreitungsgebiet in der Schweiz - trifft man sie auch häufiger im unteren Rhone- und im Rheintal, sowie auf der Alpensüdseite im Tessin an. Nicht selten findet man sie aber auch als Zierformen in Parks und Gärten. Als Spätblüher (August bis September) ist die Berg-Aster eine wilkommene Energiequelle für Schmetterlinge, welche sich auf die kälteren Jahreszeiten vorbereiten. (Info aus: Flora Helvetica, 2018)