Vogelpflege

Angefahrene Greifvögel, zu früh aus dem Nest gefallene Segler oder verletzte Vögel im Garten - sie alle rufen in uns das Bedürfnis wach, zu helfen. Drei Stationen im Kanton pflegen jedes Jahr eine Vielzahl verletzter Vögel gesund.

Wer wie die Tiere direkt von der Witterung abhängig ist, bekommt extreme klimatische Verhältnisse unmittelbar zu spüren. Anpassung ist gefordert. Nach einem nass-kalten Frühling im einen Jahr folgt einer, der  trocken und warm für eine frühe Vegetation und reich gedeckte Tische sorgt. So wie im Jahr 2014, in dem die Arten, die früh brüten sehr gute Bedingungen vorfanden. Spät brütende Arten hatten nicht so viel Glück. Sie litten unter dem nass-kalten Sommer. Der schöne und sehr warme Herbst liess dann viele Zugvögel länger als gewöhnlich im Brutgebiet ausharren.

Wer hilft den Tieren, die mit diesen extremen Verhältnissen nicht klar kommen, von einer Katze gepackt wurden oder zu früh aus dem Nest fallen? Für die Vögel in Not gibt es im Aargau drei Vogelpflegestationen unter dem Patronat von BirdLife Aargau. Diese drei Stationen, die alle ehrenamtlich geführt werden, haben eine Bewilligung des kantonalen Veterinäramtes um geschwächte oder verletzte Vögel aufzunehmen. Im Jahr 2013 wurden 450 Pfleglinge (69 Arten) aufgenommen und an insgesamt 2833 Tagen gepflegt. 274 (60%) konnten wieder in die Freiheit entlassen werden. Der Rest ist gestorben oder musste eingeschläfert werden.

Tiere in Not brauchen unsere Hilfe

Das Ziel der Vogelpflege ist es, die Tiere wieder frei fliegen zu lassen und nicht, sie in Käfigen und Volieren „aufzubewahren“. Mit der Arbeit der Pflegestationen kann wenig zum Erhalt von gefährdeten Arten getan werden. Sobald wir mit einem Tier in Not konfrontiert sind, handelt es sich um ein Einzelschicksal. Es appelliert an unsere Hilfsbereitschaft und hat unsere Sorgfalt und Hingabe verdient.

Die verletzten und geschwächten Vögel sind nicht nur Tiere, die unsere Hilfe brauchen. Sie sind auch Sympathieträger und berühren die Menschen persönlich. Auf eine Amsel mehr oder weniger mag es nicht ankommen. Aber eine verletzte Amsel wird zur Botschafterin für unsere zentralen Anliegen wie Umweltschutz und Schutz der Lebensräume mit ihren Arten und verdient nicht zuletzt auch deshalb unsere Hilfe.

Grundkurs Vogelpflege

Interessieren Sie sich für die Mitarbeit in einer Vogelpflegestation? Könnten Sie sich vorstellen, im Notfall rund um die Uhr für einige Tage für einen Pflegling zur Verfügung zu stehen? Oder möchten Sie einfach einmal einen Einblick in diese bereichernde Arbeit erhalten?

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Jungvögel

Im Frühling und Sommer kann es vorkommen, dass vermeintlich verwaiste Jungvögel gefunden werden. Diese werden aber meist noch von den Eltern gefüttert. Deshalb gilt:

Lassen Sie die Jungvögel dort, wo sie sind!

Wenn sich ein Jungvogel an einer gefährlichen Stelle wie an einer stark befahrenen Strasse befindet, kann er in den nächsten Baum oder in die nächste Hecke gesetzt werden.

Weitere hilfreiche Informationen finden Sie in diesem Merkblatt: Jungvögel - was tun?

Vogelpflegestationen

Oftringen

Der NVO Oftringen unterhält im ehemaligen Schützenhaus eine für unterschiedlichste Pfleglinge eingerichtete Station mit drei Aussenvolieren. Hier können auch Greifer aufgenommen und ausgewildert werden.

Kontakt
Urs Meyer
079 568 95 03

Möhlin

Die Storchenstation in Möhlin ist eine Institution, die weit herum bekannt und beliebt ist. Die Storchenhorste, die jedes Jahr wieder von den Störchen bezogen werden, ziehen viele Besucher an. Daneben werden hier aber auch kranke oder verletzte Vögel gesundgepflegt.

Kontakt
Bruno Gardelli
077 456 21 35

Homepage

Lenzburg

Die Vogelpflegestation Unteres Seetal in der Schlossscheune kümmert sich um verletzte Vögel und wildert die Tiere nach der Genesung wieder aus. Das Team besteht aus Jacqueline Lehn, Brigitte Urech, Monica Locher und Sarah Locher.

Kontakt
076 502 71 30

Falls nicht erreichbar, kann ein SMS geschrieben werden und es wird zurückgerufen.